Bei Jobwechseln kommen Webentwickler nicht selten vom Regen in die Traufe. In diesem Beitrag werden Hintergründe, Ursachen und Folgen unpassender bzw. schlechter Arbeitsstellen beleuchtet – und herausgearbeitet, inwiefern Never Code Alone hier insgesamt helfen kann.
Im Arbeitsmarkt gibt es aus verschiedenen Gründen viel Bewegung. Besonders starker Personalbedarf herrscht aktuell auf dem Internetmarkt – hier geht man von rund 20 Prozent unbesetzten Stellen aus. Aus diesem Grund versuchen Arbeitgeber mit allen Mitteln, Webdeveloper aus ihren bisherigen Positionen abzuwerben. Schließlich werden per sofort überall erfahrene Entwickler zum direkten Anpacken und Mitarbeiten benötigt. Die hohe Wechselbereitschaft der Webdeveloper kommt dem entgegen, und hier spielen längst nicht nur Faktoren wie Gehalt und nette Benefits wie freie Getränke und stets gut gefüllte Obstkörbe eine Rolle. Sondern zunehmend sind auch die Software-Qualität und deren Standing in Unternehmen ausschlaggebend.
Klar ist: Damit man als erfahrener Entwickler den Anschluss nicht verpasst, muss man neue Technologien praktisch und täglich einsetzen und auf dem Laufenden bleiben. Webdeveloper wechseln daher häufig, weil ihnen von neuen Arbeitgebern vollmundige Versprechen dieser Art gemacht werden – die dann aber oftmals nicht eingehalten werden. Umso größer ist dann die Hoffnung, dass diese Versprechen vielleicht ja vom nächsten Unternehmen eingelöst werden. Leider wird das immer wieder ausgenutzt. Die Folgen können fatal sein.
Negativ-Beispiel „Webdeveloper im Zauberwald“
In den vergangenen Jahren wurde gerade in Deutschland eine hohe technische Schuld in Webdevelopment-Projekten aufgebaut. Etwa durch Software, die immer weiter gewachsen ist. Der wahrscheinlichste Grund dafür: Im Laufe der Zeit haben viele verschiedene Entwickler mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen daran gearbeitet. Moderne und neue Technologien können jedoch nicht einfach bestehende Features übernehmen. Eine Patt-Situation.
Das Thema Software-Qualität soll hier allerdings nicht vertieft werden – dennoch sollte es als Ursache im Hinterkopf behalten werden. So oder so ist die Flucht der Leute eine Flucht nach vorne, und damit kommen Entwickler nicht selten vom Regen in die Traufe. Man stelle sich beispielsweise eine Firma vor, die ihre Software als Zauberwald bezeichnet. Im Vorstellungsgespräch wird zunächst gesagt, was der Bewerber hören will. Etwa, dass die Applikation mit dem Laravel-Framework bestehende Komponenten in Microservices ersetzen soll. Und dass alle Services mit guten Tests abgedeckt werden und Continuous Integration eingeführt wird. Das sei gemeinsam mit Geschäftsführung und Kunden so vereinbart worden. Allerdings wird während der Probezeit damit nicht angefangen. Später wohl auch nicht. Wer sich damit nicht abfinden will, wird innerhalb kürzester Zeit rausgeworfen.
Negativ-Beispiele „Teamlead“ und „Druck“
Neben dem Streben nach besseren Arbeitsbedingungen werfen Mitarbeiter in wachsenden Teams natürlich auch ein Auge auf Positionen mit mehr Verantwortung. Allerdings werden diese Positionen oftmals nicht mit eigenen Mitarbeitern besetzt, sondern eigens dafür externe oder neue Leute eingestellt. Auch dies ist dann oft ein Grund für einen Wechsel in ein anderes Unternehmen. Denn in den Vorstellungsgesprächen klang das vorher noch ganz anders. Um die Bewerber zu überzeugen, wurden ein tolles Team, automatisierte Tests und dergleichen mehr versprochen – also alles, was man als Bewerber so hören will: Fortbildungen, Pair-Programming, Code-Reviews, Team-Events etc. pp. Gleich am ersten Tag stellt sich dann aber heraus, dass alle Programmierer des ohnehin sehr kleinen Teams gekündigt haben. Und am zweiten Tag muss das gesamte Projekt ohne Einarbeitung und Übergabe vollständig realisiert sein. Das könne man bei dem Gehalt schon erwarten, heißt es vom Vorgesetzten. Und in der vierten Woche wird schließlich Mehrarbeit angeordnet und zu Wochenendarbeit geraten.
In solchen Firmen wird in der Regel mit sehr viel Druck gearbeitet und dieses Mittel nach eigenen Angaben auch gerne und sehr erfolgreich eingesetzt, wie dann manchmal zu hören ist. Spielt man nicht mit, wird einem ein Aufhebungsvertrag ohne Lohnfortzahlung bis Ende der Kündigungsfrist vorgelegt.
Auf diese Anzeichen sollte man achten!
Vieles in Bewerbungsgesprächen ist heute leider unternehmensseitiges Blendwerk, und es ist sehr schwer, dabei hinter die Kulissen zu schauen. Deshalb sollte bereits im Vorfeld ausführlich recherchiert werden – im Idealfall also schon vor der Bewerbung. Denn bekommt man aufgrund eines persönlichen Kontakts und möglicher Sympathien vorab eine Zusage, so kommt der Bewerber wegen seines Ehrgefühls und etwaiger Loyalitätsgedanken aus der Nummer nicht mehr so leicht heraus. Schnell ist es dann zu spät.
Aber auch die Stellenausschreibungen selbst zeigen oft ein falsches Gesicht. Dort werden Stellen mit allen Mitteln „verkauft“. Auch hier ist es somit ratsam, vorher zunächst einmal gründlich zu recherchieren. Zum Beispiel wie es um die bestehende Unternehmensinternetseite bestellt ist. Agenturen verweisen dann zwar immer gerne darauf, dass sie vor lauter geilen Projekten nicht dazu kommen, sich um die eigene Website zu kümmern. Das ändert aber nichts daran, dass dies in hohem Maße unprofessionell ist. Denn wer die eigene Seite nicht hegt und pflegt und sinnvoll nutzt, bei dem darf bezweifelt werden, dass er überhaupt einen Mehrwert in Internetseiten sieht. Insofern kann sich ein genauer Blick auf die Seiten, die dem Unternehmen Geld bringen, absolut lohnen: Welche Software-Versionen werden eingesetzt? Wie hat sich die Seite in den letzten Jahren entwickelt? Welche Ladezeit hat die Startseite auf dem Desktop und auf dem Smartphone? Und natürlich zeigen auch CSS-Dateien und Javascript-Files die Arbeitsweise hinter den Kulissen. Bei Unternehmen, die hier gleich in mehreren Punkten patzen, ist kaum anzunehmen, dass ausreichend Zeit für nachhaltiges Wirtschaften eingeplant ist. Ein Warnzeichen für Webentwickler.
Die schwerwiegenden Folgen für Betroffene
Schlimm also, wenn man dann trotzdem in solch einer Tretmühle gelandet ist. Denn Stress und Existenzangst sind nicht nur schlecht für die eigene Leistungsfähigkeit, sondern auch gesundheitsschädlich. Man kann keine klaren Gedanken mehr in seiner Freizeit fassen und schleppt die Probleme vom Bürotisch mit in sein Privatleben. Neben den psychischen Problemen gehen diese oft auch in physische Symptome über. Migräne und Kopfschmerzen sind keine Seltenheit. Alles in allem wirkt sich das dann schlimmstenfalls auch auf die eigene Wahrnehmung aus, und man fühlt sich plötzlich weniger wert. Zwar muss das nicht gleich in eine Depression münden – aber die Sorge um die berufliche und finanzielle Zukunft ist selbstverständlich eine schwere Last.
Meist hilft da nur noch eins: Raus aus der alten Arbeitsstelle und schnellstmöglich etwas Neues suchen! Im angeschlagenen Zustand erfolgreich in einen neuen Job zu starten, ist jedoch kein Zuckerschlecken. Schließlich hat man zuvor sehr viel Energie verbraucht bzw. verloren. Energie, die man – ebenso wie in der Software-Entwicklung insgesamt – durch Recherche und Planung sinnvoller hätte einsetzen können.
Was tun gute Arbeitgeber demgegenüber?
Okay, all dies bedeutet natürlich nicht, dass es keine guten Arbeitgeber gibt. Die gibt es nämlich sehr wohl, und solche Unternehmen legen großen Wert auf die Weiterentwicklung ihrer Webdeveloper, da sie wissen, wie sehr sie selbst am Ende von deren Motivation und Entfaltung profitieren. Außerdem zeichnen sie sich durch eine nachhaltige Personalführung und ein gesundes Wachstum aus, indem sie auf die richtigen Strukturen und die richtige Kompetenzverteilung im Team achten. Hierbei ist es guten Arbeitgebern wichtig, dass ein Webdeveloper von vornherein zu den Arbeitsbedingungen passt und er nicht erst passend gemacht werden muss. Was ohnehin nicht sehr gut funktioniert und zudem die Erwartungshaltung des neuen Mitarbeiters untergräbt. Und anstatt Teams einfach nur aufzublähen, werden diese in ihrer Entwicklung und ihrem Wachstum gefördert.
Aus all diesen Gründen ermöglichen kluge Arbeitgeber ihren Entwicklern neben internen Schulungen auch die Teilnahme an Events, auf denen praktisches Wissen in der Community vermittelt wird. Oft trifft man dort auf sehr zufriedene Entwickler und kann diese persönlich kennenlernen. Und folgt man dann den Hashtags der Events, so findet man immer wieder Gruppenfotos und die dazugehörigen Unternehmen. Unternehmen, die aufgrund der Marktsituation mit großer Sicherheit Webdeveloper suchen und auf deren Seiten entsprechende Stellenbeschreibungen zu finden sind.
Nichtsdestotrotz ist auch hier eine gewissenhafte Recherche angeraten. Lassen sich auf den Social-Media-Kanälen der Arbeitgeber Details zu Fortbildungen Team-Events, Ausflügen etc. finden, und wie echt wirkt das alles? Oder werden dort nur Fotos von Geburtstagskindern, neuen Kollegen und kunterbunten Kuchen gepostet …? Und vor allen: Wie sehr haben das Marketing und die PR dabei womöglich ihre Finger im Spiel? Sehr aufschlussreich sind immer auch die Blogs der Unternehmen: Dienen sie nur der Selbstbeweihräucherung, oder wird Besuchern dort ein echter Mehrwert geboten? Und auch Bewertungsportale sind ein wichtiger Punkt. Zwar dürfen die dortigen Angaben nicht überbewertet werden – aber dennoch sollten die daraus zu gewinnenden Erkenntnisse in die Entscheidung für oder gegen ein Unternehmen einbezogen werden.
Auch die Integration in Teams ist ein Problem
Es gibt also jede Menge Stolperfallen für Webentwickler. Aber eben auch viele mehr oder minder klar erkennbare Anzeichen dafür, wenn das Gesamtpaket „Neuanstellung“ nicht stimmig ist. Wenn sich diese Anzeichen im Zuge der Recherche über ein Unternehmen häufen und verdichten, sollte man wohl besser die Finger davon lassen.
Hinzu kommt dann noch, dass es hier und da leider immer noch größere Schwierigkeiten bereitet, neue Entwickler in bestehende Teams und Projekte zu integrieren. Auch hierbei spielt Software-Qualität eine wichtige Rolle, und eine gute Dokumentation ist sicherlich ein wichtiger Bestandteil. Sehr guter Code benötigt allerdings keine Dokumentation. Denn je besser die Code-Qualität ist, desto einfacher ist es für Entwickler, sich selbstständig in laufende Projekte einzuarbeiten. Teamwork und Austausch unter Entwicklern sind hierfür weitere Wegbereiter. Auf den Punkt gebracht: Nur Entwickler, die miteinander ausgiebig über ihren Code reden, schreiben Code, den hinterher auch jeder im Team versteht. Eine Struktur hingegen, in der jeder Webdeveloper sein eigenes Süppchen kocht oder gar ein komplettes Projekt alleine betreut, führt schnell zu großen Problemen und Krisensituationen, die am Ende das gesamte Projekt gefährden können. Zumal in solchen Strukturen auch niemand die Zeit hat, einen neuen Entwickler zielgerichtet und erfolgreich einzuarbeiten. Vielmehr stellt die Einarbeitung an sich oft schon eine zusätzliche und entsprechend unwillkommene Belastung dar. Genau dann kann die Stimmung unversehens kippen. Wobei eine allzu hohe Personalfluktuation, die letztlich ja auch einen gewaltigen Kostenapparat darstellt, ohnehin schnell für Unruhe in den eigenen Reihen sorgen kann. Schlimmstenfalls trägt sich schon bald ein Teil des Teams mit Wechselgedanken.
Never Code Alone hilft mit Events und Gastbeiträgen
Das Credo von Never Code Alone lautet also nicht von ungefähr „Gute Arbeitgeber suchen gute Webdeveloper und gute Webdeveloper suchen gute Arbeitgeber“. Hierfür haben wir zwei Plattformen ins Leben gerufen und bauen diese immer weiter aus. Denn nicht nur Webdeveloper können sich auf unserem Blog mit Gastbeiträgen präsentieren, sondern Unternehmen können sich darstellen und ihre Qualitäten als Arbeitgeber abbilden. Hier sollte neben der Firmenphilosophie auch gezielt auf das Thema Software-Qualität und Weiterbildung eingegangen werden.
Eine noch bessere Möglichkeit bieten die Events von Never Code Alone. Im Rahmen unserer kostenlosen ganztägigen Workshops für Webdeveloper wird ein persönlicher Kontakt zwischen dem jeweils sponsernden Unternehmen und den bis zu 40 Teilnehmern ermöglicht. Unternehmen können sich somit sehr nah am Markt als potenzielle Arbeitgeber in Stellung bringen. Im Vordergrund steht dabei aber immer das Weiterbildungsangebot mit seinen vier Live-Codings-Sessions pro Event. Begleitet wird das Ganze von einer professionellen Kommunikationsarbeit inklusive Vor- und Nachberichten.
Durch unseren gewissenhaften Datenschutz und das Selbstverständnis, ausschließlich als Plattform für persönliche Kontakte zwischen Unternehmen und Webdevelopern zu fungieren, distanziert sich Never Code Alone klar und deutlich von allen Geschäften, die mit der Vermittlung von Arbeitnehmern zu tun haben. Uns geht es also nicht etwa um Provisionsgeschäft oder dergleichen. Vielmehr ist bei Never Code Alone ein Höchstmaß an Neutralität gewährleistet. So liegt es am Ende einzig und allein beim jeweiligen Sponsor selbst, sich am Rande des Events zu präsentieren und in Szene setzen. Hierfür bietet sich die Mittagspause als Zeitfenster für eine 15- bis 20-minütige Firmenpräsentation an. Wie bei anderen Events gibt es dazwischen aber auch hier ausreichende Möglichkeiten für persönliche Gespräche zwischen dem Sponsor und den Teilnehmern.
18 Kommentare
Also im Endeffekt geht es ja darum sich gemeinsam wohl zu fühlen, also Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Team. Wenn der Chef aber immer nur die grünen Scheinchen im Kopf hat und ihm das Produkt, was programmiert wird im Endeffekt egal ist, weil er keine Gefühlsbeziehung zu diesem entwickelt, so kann das schonmal zu Problemen führen. 😉
[…] hier leider nicht verkauft, sondern im Preiskampf gedrückt. Und den Bewerbern wird genau hier das Blaue vom Himmel versprochen, nicht eingehalten. Als potentieller Arbeitgeber muß man also auf den Grund einer Kündigung eine […]
Man kann die hier besprochene Thematik durchaus noch weiter fassen. Denn die „fake news“ (oha, böse!), die Herr Golla hier in Bewerbungsgesprächen identifiziert, die gibt es durchaus auch schon vor der Haustür von Unternehmen. Viel zu oft kommt es vor, dass der Begriff „Employer Branding“ als reines Vermarktungsinstrument gesehen wird. Und so streichen die Unternehmen gemeinsam mit Ihrer Werbeagentur ihre Fassaden in schön, während sich am eigentlichen Kernproblem nichts ändern.
Aus meiner Sicht ist jeder Euro Marketingbudget vergebene Liebesmüh, wenn das Produkt, dass vermarktet werden soll, nicht zur Zielgruppe passt. Oder aber die Marketingbotschaften draußen von einem Wahnsinns-Arbeitgeber erzählen, dessen Unternehmenskultur und Haltung in Sachen Arbeit sich seit zwanzig, dreißig Jahren leider nicht weiterentwickelt hat. Natürlich haben solche Unternehmen Probleme gute Mitarbeiter zu finden. Aber sie machen es nicht besser, wenn sie potentiellen Kandidaten in Hochglanz ein Welt vorflunkern, die es so hinter dem Werkstor nicht gibt. Im Gegenteil: Am Ende macht das alles sogar noch schlimmer, denn auch die eigenen Mitarbeiter werden auf solcherlei Taschenspielertricks aufmerksam.
Will heißen: Noch weit vor dem Bewerbungsgespräch macht es wirklich Sinn, sich sein eigenes Arbeitgeberangebot umfänglich anzuschauen, im Zweifel zu modernisieren bzw. zu verändern und erst dann in die Kommunikation und alles weitere zu gehen. Auch wenn die Fassadenrenovierung oft viel einfacher wirkt. Sie ist am Ende einfach nur teurer und verfehlt im Zweifel die Wirkung.
[…] ziele verfolgen. Und das ist der Grund warum Software-Qualität auf einmal im Rennen ist. In Stellenausschreibungen steht man auch häufiger schon etwas von Continuous Integration. Hier muß man sich als Entwickler und Arbeitgeber in der Evolution anpassen oder stehen […]
[…] neuen Firma vermutlich nicht anders ist. Denn erstens werden ihnen in Stellenausschreibungen und Vorstellungsgesprächen falsche Versprechungen gemacht und zweitens stirbt die Hoffnung bekanntlich zuletzt. Im Zweifel gibt es beim neuen […]
[…] zwei Jahren hatte ich einen Nervenzusammenbruch. In einem neuen Job sollte ich ohne Übergabe ein bestehendes Projekt ohne Team fristgerecht ausliefern. Viel Druck und […]
[…] Branding Blog Posts Falsche Versprechen schaden https://blog.nevercodealone.de/versprechen-in-vorstellungsgespraechen/ Software Qualität wird nicht bezahlt […]
[…] Falsche Versprechen in Stellenausschreibungen und Vorstellungsgesprächen schaden allen Beteiligten. Falsche Erwartungen zu wecken und Stellen so auf Biegen und Brechen zu verkaufen ist ein ganz besonders schlimmer Trend. Aber das spricht sich in der kleinen und gut vernetzten Szene schnell rum. Hochmotivierte Top-Teams in aktuellsten Technologien und agilen Arbeitsprozessen gibt es, aber doch bitte nicht in jeder kleinen Bude, die CMS-Profilseiten erstellt. Und bitte schreibt TYPO3 groß. Nichts ist peinlicher und abschreckender. „Wir suchen Typo 3 Entwickler“. Dazu fällt einem immer wieder auf, dass die Ansprüche an Technologien extrem hoch sind. Da frage ich mich wirklich oft, ob das überhaupt einer in dem Team so erfüllt. Geschweige denn der Schnitt vom Team. Leidenschaft, Tool-Handling, Qualitätsbewusstsein, eigene Projekte, Mindset, Open-Source-Projekte und einfach Bock auf den Job. Ist das nicht wichtiger und ist es vor allem am Ende egal, welches PHP-Framework man nutzt? In Stellenausschreibungen soll aber heute auch immer richtig was geboten werden. Es wird also übertrieben und gelogen. Wie alles im Leben soll ich natürlich auch eine Stellenausschreibung an den User richten, also den künftigen Programmierer. Sinnigerweise stehen da genau die Dinge drin von denen Programmierer angeblich träumen. Die Frage warum man das dann nicht einfach mal so macht drängt sich hier natürlich auf. In Wahrheit werden aber Legacy-Projekte mit manuellen Testings und Deployments irgendwie am Leben gehalten, weil der Kunde das so will. Würde sich eine solche Stellenausschreibung nicht mal angenehm abheben. Das klappt bei gebrauchten Dingen auf Ebay und Autos doch auch. So fängt aber jemand unter falschen Versprechen an und will am Liebsten direkt wieder weg. Und abgesehen vom Knick im Lebenslauf richtet man hier auch gewaltigen seelischen Schaden an. Das ist nicht gut und spricht sich ganz sicher rum. Bitte schafft erst ein gutes Umfeld und auch die Zeit und Struktur jemanden einzuarbeiten. Alles andere belastet alle nur unnötig. Der Aufwand für die Erstellung der Stellenanzeige und die weiteren Kosten für die Schaltung sind so auch vollkommen unrentabel. Dann sollte man es lieber ganz lassen. […]
[…] einmal wahrgenommen zu werden. Denn diese kleine Gruppe von Entwicklern hält nichts von falschen Versprechen in Vorstellungsgesprächen, sondern setzt auf persönliche Kontakte und […]
[…] bessere Arbeitsbedingungen und akzeptieren nicht mehr die billige Kesselflickerei und das ewige Warten auf die Einlösung von Zusagen, dass sich endlich etwas ändert. Es gibt Arbeitgeber, die diesen Trend erkannt haben und zu denen […]
[…] Vorsätze für bessere und gesteigerte Softwarequalität gibt es immer wieder. Leider werden diese Versprechen auch in Vorstellungsgesprächen nicht immer erfüllt und gehalten. Aber die Aufgabe kann nur gemeinsam von einem Team bewältigt werden, dann es reicht […]
[…] ich diesen fürchterlichen Job hingeschmissen hatte und mir vorgenommen hatte für 6 Wochen nichts im Bezug auf irgendeine neue Beschäftigung zu […]
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[…] Programmierer nicht mehr verfügbar waren und ich dort frisch als Teamleiter angefangen hatte. Man hatte mich in eine Falle gelockt. Es gab kein Team mehr, keine Übergabe, keine Zugänge. Stattdessen wurden jeden Morgen die […]
[…] Jobwechsel ist immer ein großer Schritt. In Stellenanzeigen wird uns der Himmel auf Erden versprochen – aber ob das wirklich so stimmt?Hier sind die Erzählungen von anderen Devs meist […]
[…] Falsche Aussagen in Stellenausschreibungen sollten strafbar sein. Und vieles anderes auch verboten und auf jeden Fall veröffentlicht werden. Ich war also mal wieder auf alles reingefallen und zu einer Agentur gegangen. Tolles Gehalt, schicke Lage und Office und ein Haufen junger und netter Leute. Mein Arbeitsschwerpunkt „Testing und Refactoring mit dem Aufbau eines internen Know-How-Transfers“. Also Code Reviews, Pair Programming und interne Workshops. Mein persönlicher Traum. Wer kann da schon Nein sagen. Und dann stellte sich aber doch schnell eine gewisse Ernüchterung ein. Lokale Entwicklungsumgebungen konnten nicht aufgesetzt werden und die „Teams“ bestanden aus einzelnen Entwicklern auf dem jeweiligen Projekten, die mich einarbeiten, das Schlimmste abwenden und neues implementieren sollten. Da waren meine Ideen gerade völlig falsch am Platz. Aber ich nahm die Herausforderung an, denn schließlich ist Legacy Code mein Geschäft und ein Turnaround mehr als nur ein Unit Test. […]
[…] Tag 1 für Teams mit einem gemeinsamen Ziel. Softwarequalität ist Teamwork und Leidenschaft. Falsche Versprechen, das durchzuziehen, können zur Enttäuschungen und Jobwechseln führen. Der EInsatz macht einen […]
[…] „Automatisierte Tests und Deployments führen wir ein, wenn hier mal Luft ist.“ Wem kommt das bekannt vor? Corona hat alle hart getroffen. Ich möchte hier an der Stelle auch nicht pauschal urteilen. Auch ich habe Soforthilfe in Anspruch genommen. Keine Konferenzen, keine Schulungen, keine Employer Branding Events. Dazu kommt noch eine unternehmerische Zwickmühle. Durch die staatliche Förderung bei der Kurzarbeit kann der Wettbewerb verzerrt werden. Im Umfeld der Agenturen wurde allerdings sehr schnell reagiert. Fast schon panisch. Dabei gab und gibt es hier auch aktuell einen starken Markt und eine Nachfrage für Softwarelösungen zu aktuellen Problemen. Von wegen in der Krise wären die festangestellten Jobs sicherer. Rein von den Fakten haben die meisten angestellten Programmierer über die Jahre ein Vielfaches ihrer Kosten reingeholt. Gewinnbeteiligungen und Boni gibt es in der ganzen IT Branche leider nicht wirklich. Aber es gab ganz viele Versprechen, wie man Code und Prozesse verbessern will. Und auf einmal ist genau diese Zeit da. Versprechen einlösen – Pustekuchen. Und so, wie das Restaurant auf meiner Straße die Chance genutzt hatte und alles einmal renoviert hat, wurde sie bei ganz vielen Webdesign Agenturen wieder verpasst. Aber zum Glück nicht bei allen. Denn auch wir haben die Zeit genutzt. Wir bieten jetzt remote PHP Trainings an, haben das Startup TESTIFY – Agentur für Tests – hochgezogen, schreiben jetzt auch Tests mit Cypress IO und starten mit NodeJS Headless CMS Lösungen. Es ist die falsche Zeit sich auszuruhen und zu warten. Corona wird leider noch etwas dauern und vielleicht auch nie ganz verschwinden. Hier können wir nicht einfach darauf warten, daß wieder alles so ist, wie es 2019 einmal war. […]