Für den heutigen Arbeitsmarkt gibt es hier im Blog-Magazin nachhaltige Employer-Branding-Maßnahmen für PHP-Jobs für direkte Arbeitgeber oder Web-Development-Agenturen. Angetrieben durch die stark wachsende Startup-Szene gibt es sehr viel Bedarf an Web-Development-Jobs im PHP-Umfeld. Das Betrifft sowohl den sehr großen Markt im Bereich CMS – Content-Management-Systeme – mit TYPO3, WordPress, Drupal und vielen weiteren Open-Source-Technologien, als auch den Bereich E-Commerce mit Symfony, Shopware, Oxid, Magento und weiteren Shopsystemen.
1. Verbessert die Arbeitsbedingungen mit euren Entwicklern als Employer-Branding-Maßnahme
Die Arbeitsbedingungen in der IT sind insgesamt nicht so gut, wie sich die Branche nach außen gibt. Trotz schicker Büros, Stehschreibtischen, MacBooks, Kicker und freien Getränken kann es schnell ein sehr schlechtes Arbeitsklima geben. Natürlich ist es schön, zeitgemäßen Schnick-Schnack zu haben, aber Umfragen unter Entwicklern haben ganz andere Kriterien ergeben, die einen guten Arbeitgeber ausmachen. Hier spielen Weiterbildung, aktuelle Technologien und flexible Zeiteinteilung mit Homeoffice eine viel wichtigere Rolle. Das sind auch alles Dinge, die im Kosten-Nutzen-Vergleich günstiger und vor allem auch nachhaltiger sind. Das glückliche und zufriedene Mitarbeiter mehr und besser arbeiten ist bekannt. Dadurch rentieren sich Investitionen in nachhaltige Employer-Branding-Maßnahmen gleich an mehreren Stellen. Das holen Kicker und Stehschreibtische auch nicht annähernd raus. Wichtig ist hier ein ständiger Dialog mit dem Entwicklern und angrenzenden Abteilungen. Wenn die Situation jetzt allerdings schon so angespannt ist, dass hierfür überhaupt keine Zeit vorhanden ist, dann muß dringend etwas passieren. Und das natürlich bevor weitere und gerade neue Mitarbeiter hier auch noch aufschlagen und natürlich auch viel Zeit für die Einarbeitung brauchen. Vor allem organisatorische Abläufe und Kommunikationsschwierigkeiten kosten sehr viel Zeit. Aber auch ein schlechtes Projektmanagement und ständige weitere Änderungen in laufenden Prozessen kostet neben Zeit auch noch Nerven. Auch der Weg von der lokalen Entwicklungsumgebung bis hin zur Live-Umgebung ist oft sehr steinig. Das sind alles Dinge, die hohen Stress und Druck fördern und am Ende Mitarbeiter auch krank machen können. Ganz am Ende muß natürlich auch auf den Zustand von aktuellen Projekten hingewiesen werden. Aktuelle Technologien, Clean Code, Softwarequalität und agile Prozesse sind natürlich wünschenswert, aber nichts was man in ersten Schritten einführen und ausbauen kann. Aber wenn man diese paar Punkte irgendwann erreicht, kommen neue Mitarbeiter ganz einfach von alleine. Und das ist das beste Employer Branding.
2. Kurze Release-Zyklen und kontinuierliche Weiterentwicklung
Ein großes Problem in der IT stellen immer wieder Entwicklungen über einen Zeitraum von mehr als 2 Wochen dar. Schätzungen werden hier einfach sehr ungenau. Denn am Ende werden diese Stunden einfach in Geld umgerechnet und damit dann der Preis gepokert. Schafft das Programmierer-Team alle Anforderungen in der vorgegebenen Zeit oder gar eher, dann ist das ganze rentabel. Sonst nicht. Das klassische Agenturgeschäft. Hier wird mit viel Druck gearbeitet und am Ende auch nicht versucht das beste, sondern irgendein Ergebnis zu erreichen. Und das macht keinen Spaß und man möchte sich als Entwickler mit dieser zusammengeschusterten Arbeit auch nicht identifizieren. Projekte, die von Anfang an auf einer Legacy-Code-Basis aufbauen, verursachen auch immer in der Zukunft enorme Wartungs- und Unterhaltskosten. Über viele Jahre hinweg haben gerade große Agenturen allerdings genau davon gelebt und Support-Stunden verkauft. Mittlerweile hat sich aber der Kundenanspruch rapide geändert. Denn hier soll natürlich weiterhin alles schnell und billig sein. Aber am Ende zählt auch die Zuverlässigkeit, da gerade in der Startup-Szene mit den Internetseiten große Umsätze, wenn nicht sogar alle Umsätze generiert werden. Das Stichwort hier ist „Agile Softwareentwicklung“. Völlig unabhängig von der Methode, Scrum oder Kanban, wird sich auf ein kurzfristiges Ziel für ein kommendes Release, also einen Sprint geeinigt. Hier wird dann ein geplantes Feature umgesetzt und einem Publikum zur Verfügung gestellt. Das kann ein internes Testteam, oder auch die eigenen User sein. Daraus ergibt sich dann ein Feedback und im besten Falle konvertiert das Feature. Hier ist der Investitionsrahmen und auch der Aufwand überschaubar. Es bringt nichts über Monate hinweg Dinge auf Basis von falschen Annahmen zu entwickeln, die am Ende kein User haben will. Durch kürzere Iterationen senkt man also das Risiko sinnlos Geld zu verbrennen. Alle, die diesen Weg nicht gehen, schaden ihren Kunden gleich mehrfach. Auf der einen Seite natürlich finanziell, aber auf der anderen Seite natürlich auch mit dem eigenen Ruf im Markt. Internetseiten, die keine neue Features bringen und nicht Up-to-Date aus Sicht des Users sind, verlieren an Vertrauen. Und das ist natürlich ein viel erheblicherer Schaden, als der offensichtliche finanzielle. Kurze Release-Zyklen und kontinuierliche Weiterentwicklung sind also ganz wichtig für nachhaltige Produktentwicklung und rentieren sich wieder gleich an ganz vielen verschiedenen Stellen. Beim Kunden, beim User, bei den eigenen Entwicklern und wirkt sich insgesamt natürlich stark positiv aus. Ein weiterer Nebeneffekt ist es, dass die Ergebnisse an für sich auch mehr Aufmerksamkeit bekommen und dadurch mehr wertgeschätzt werden. Das hat einen großen positiven Effekt auf die Arbeitsmoral und steigert so auch noch einmal das Gesamtergebnis.
3. Viele und gute automatisierte Tests für weniger Stress und Druck
Technische Anforderungen, große oder kleine Features und viele Standardfunktionen machen insgesamt den Funktionsumfang einer Internetseite aus. Navigationen, Formulare, SEO-Features, Content-Elemente, Import- und Export-Schnittstellen, Mehrsprachigkeit, User-Verwaltung, News, Newsletter, Social Media Plugins und noch viele weitere Funktionalitäten werden in heutigen Webdesign-Anwendungen in den unterschiedlichsten Versionen und Kombinationen verwendet. Wenn jetzt Änderungen am Code durchgeführt werden muß natürlich auch sichergestellt werden, dass alles noch richtig funktioniert. Wer soll das denn alles testen? Oberflächliche Klick-Tests oder gar das blinde Vertrauen, alles würde schon klappen, sind schlicht fahrlässig. Solche Testszenarien zu einzelnen User Stories sind sehr zeitintensiv und dadurch natürlich auch extrem teuer.
Diese Tests – Akzeptanztest (Acceptance Test) – können allerdings ohne viel Aufwand und auch stabil automatisiert durchgeführt werden. Der initiale Aufwand steht dabei überhaupt nicht im Verhältnis zu dem späteren Nutzen und auch der Rentabilität. Durchschnittlich sind solche Tests 7x schneller, als wenn diese manuell durchgeführt werden und bei der Überprüfung von Formularen, gerade im Bereich der Validierung und des Error-Handlings noch wesentlich schneller. Das Ganze ist darüber hinaus natürlich auch viel zuverlässiger, da gutes Testing auch erhebliche Ansprüche an die Konzentration und die Sorgfalt des Testers stellen. Ehrlich gesagt kann man die Komplexibilität einer Webanwendung mit manuellen Tests nicht mehr in einem zeitlich vertretbaren Rahmen abbilden, geschweige denn mehrfach und kontinuierlich – Continuations Integration – leisten. Dazu ist es natürlich auch wichtig mit PHPUnit- und Functional-Tests zu arbeiten. Die prüfen das richtige Verhalten vom eigentlichen PHP-Code und geben Programmierern sehr schnell Feedback. Das liegt im Sekundenbereich, um eine gesamte Applikation und alle ihre unterschiedlichen Implementierungen zu testen. Diese Tests sind auch insgesamt aussagekräftiger und dokumentieren auch sehr gut. Dadurch finden sich Programmierer viel schneller in dem Projekt zurecht. Das spart bei der eigentlichen Arbeit sehr viel Zeit. Diese Art von Tests ermöglichen es auch Code zu refactorn, also permanent zu verbessern. Dadurch wird es möglich, aufzuräumen und innovativ zu werden. Insgesamt verbessert sich die Code-Qualität immer, wenn Test eingesetzt werden. Hier werden von selber dann schon viele Prinzipien beachtet und beispielsweise geschaut, dass es weniger Abhängigkeiten gibt. Generell ist es aber auch möglich einfach mal etwas zu verbessern, ohne das man Angst haben muß etwas kaputt zu machen. Und das bringt auch schon eine Menge nach vorne.
4. Regelmäßige Weiterbildung auf Community Events und interner Know-How-Transfer
Weiterbildung ist wichtig. Für gute Laune und um seine Entwickler auf den aktuellen Stand zu bringen. In den letzten Jahren hat sich sehr viel getan und hier ist es wichtig auch den Überblick zu behalten. Weiterbildung ist ein wichtiges Thema, dass leider im Bereich Web Development nicht ausreichend bedient wird. Es gibt zwar einige Schulungsanbieter, aber die Qualität und auch die Bezahlung der Dozenten ist hier sehr schlecht. Diese Schulungen richten sich vielleicht eher an Einsteiger und Umschüler und auf keinen Fall an gestandene Entwickler in aktuellen Projekten, die echte Probleme haben und Lösungen suchen. Hier versucht Never Code Alone allerdings in Kooperation mit der Entwicklungshilfe NRW ab 2019 auch Gruppenschulungen zu festen Terminen an verschiedenen Standorten anzubieten. Daneben gibt es natürlich auch Coachings von echten PHP-Consultants, wie thephp.cc mit Sebastian Bergmann. Das sind sehr gute und empfehlenswerte Schulungen, die allerdings auch ihren Preis haben. Hier muß dann natürlich auch viel geplant und besprochen werden. Also ist das nichts, was man mal so beiläufig machen kann. Abgerundet wird das Angebot dann durch Konferenzen. Diese haben sicherlich ganz unterschiedliche Preise und auch Zielgruppen. Das fängt bei ein paar hundert Euro an. So gibt es die PHP Ruhr oder auch die Symfony Live, über die Code.Talks bis hin zur Developer Week. In der Regel werden hier auch am Tag vorher schon gegen einen Aufpreis sehr gute Workshops angeboten. Zusätzlich gibt auch ein großes Angebot an kostenlosen Veranstaltungen, wie Meetups und Usergroups. Never Code Alone hat eine Meetup-Reihe mit Live Coding, es gibt die Web-Engineering-Gruppe in Düsseldorf mit zum Teil internationalen Top Speakern, die Webworker bei Sipgate, die TYPO3-Usergroup in Düsseldorf und natürlich die Symfony Usergroup in Köln. Hier bekommt man wirklich kostenlos hochwertige Talks und noch die Verpflegung. Dabei ist es ganz einfach seinen Entwicklern den Zugang zu diesen Veranstaltungen zu ermöglichen, indem man sie vielleicht ein paar Stunden dafür freistellt und das Zugticket übernimmt. Und wenn man dieses Wissen und auch anderes regelmäßig z.B. einmal im Monat auf einem eigenen kleinen internen Coding Workshop austauscht, hat man schon sehr leicht aktuelles Wissen in das Team gebracht. Das ist nachhaltiges Know How, da es Entwickler auch motiviert neues Wissen anzuwenden und dadurch Projekte durch Eigenmotivation zu verbessern.
5. Ehrliche Stellenausschreibungen und TYPO3 richtig schreiben
Falsche Versprechen in Stellenausschreibungen und Vorstellungsgesprächen schaden allen Beteiligten. Falsche Erwartungen zu wecken und Stellen so auf Biegen und Brechen zu verkaufen ist ein ganz besonders schlimmer Trend. Aber das spricht sich in der kleinen und gut vernetzten Szene schnell rum. Hochmotivierte Top-Teams in aktuellsten Technologien und agilen Arbeitsprozessen gibt es, aber doch bitte nicht in jeder kleinen Bude, die CMS-Profilseiten erstellt. Und bitte schreibt TYPO3 groß. Nichts ist peinlicher und abschreckender. „Wir suchen Typo 3 Entwickler“. Dazu fällt einem immer wieder auf, dass die Ansprüche an Technologien extrem hoch sind. Da frage ich mich wirklich oft, ob das überhaupt einer in dem Team so erfüllt. Geschweige denn der Schnitt vom Team. Leidenschaft, Tool-Handling, Qualitätsbewusstsein, eigene Projekte, Mindset, Open-Source-Projekte und einfach Bock auf den Job. Ist das nicht wichtiger und ist es vor allem am Ende egal, welches PHP-Framework man nutzt? In Stellenausschreibungen soll aber heute auch immer richtig was geboten werden. Es wird also übertrieben und gelogen. Wie alles im Leben soll ich natürlich auch eine Stellenausschreibung an den User richten, also den künftigen Programmierer. Sinnigerweise stehen da genau die Dinge drin von denen Programmierer angeblich träumen. Die Frage warum man das dann nicht einfach mal so macht drängt sich hier natürlich auf. In Wahrheit werden aber Legacy-Projekte mit manuellen Testings und Deployments irgendwie am Leben gehalten, weil der Kunde das so will. Würde sich eine solche Stellenausschreibung nicht mal angenehm abheben. Das klappt bei gebrauchten Dingen auf Ebay und Autos doch auch. So fängt aber jemand unter falschen Versprechen an und will am Liebsten direkt wieder weg. Und abgesehen vom Knick im Lebenslauf richtet man hier auch gewaltigen seelischen Schaden an. Das ist nicht gut und spricht sich ganz sicher rum. Bitte schafft erst ein gutes Umfeld und auch die Zeit und Struktur jemanden einzuarbeiten. Alles andere belastet alle nur unnötig. Der Aufwand für die Erstellung der Stellenanzeige und die weiteren Kosten für die Schaltung sind so auch vollkommen unrentabel. Dann sollte man es lieber ganz lassen.
6. Wer lästert muß gehen – Feedback ja, Bashing nein
Lästern ist eine ganz schlimme Angewohnheit. Ich kenne Teams, die in ihren Standups ausschließlich über das Projektmanagement und die Unternehmensführung herziehen. Jeden Morgen startet man also mit schlechter Laune in den Tag. Und wenn einem eine Gruppe immer alles schwarz malt, dann glaubt man es irgendwann natürlich auch selber. Für das menschliche Klima in einer Firma ist das absolutes Gift. Es gibt aber Entwickler, die einfach so sind. Sie halten sich zudem Aufgrund ihrer Kompetenz und der jahrelangen Betriebszugehörigkeit für unkündbar. Das Thema „Umgang mit schwierigen Kollegen“ kommt auch immer wieder auf Barcamps auf. Aktives Lästern gerade gegenüber neuen Kollegen, die motiviert sind und gerade erst angefangen haben, hat dramatische Folgen. Denn genau der Mitarbeiter kommt ja auch aus einer Arbeitssituation, die er verlassen hat um etwas besseres zu finden. Er hat dabei auf jeden Fall noch engen und regelmäßigen Kontakt zu seinen alte Kollegen. Neudeutsch könnte man ihn als „Employer Branding Influencer“ bezeichnen und einfach gesagt sitzt er an der Quelle zu möglichen weiteren Kandidaten. Gerade im Fußball, egal ob Nationalmannschaft oder Vereinsmannschaft, gibt es Parallelen. Hier werden auch große Spieler bei falschen Verhalten entlassen. Bei einer Digitalen Transformation ist es wahrscheinlich, dass mindestens 30% der bestehenden Mitarbeiter nicht mitziehen und das Unternehmen verlassen müssen. Unternehmen und auch gerade IT-Abteilungen brauchen eine gute Teamführung. Trotzdem muß man Feedback in Form von Verbesserungsvorschlägen einholen und hierfür auch Raum lassen und nicht immer auf neue Kunden, Projekte, Mitarbeiter oder sonstiges warten. Ein Turnaround muß eingeleitet werden und dafür müssen Schritte gegangen werden. Das ist auch ein ständiger Verbesserungsprozess, der sich auch immer wieder Gegebenheiten anpassen muß. Wenn die Stimmung im Keller ist und Mitarbeiter nur noch nörgeln und demotiviert sind ist das jedenfalls kein Arbeitsumfeld in das sich neue Mitarbeiter gut integrieren und dort entfalten können. Das hier ist auch wieder eine nachhaltige Employer-Branding-Maßnahme, die viele positive Nebeneffekte mit sich bringt und deshalb sehr lohnenswert ist.
7. Respekt und Dankbarkeit sind wichtig
Die IT und ihr Arbeitsumfeld hat keinen guten Ruf. Das ist eine Chance mit einigen wenigen Employer-Branding-Maßnahmen gleich mehrere USPs als guter Arbeitgeber zu bilden und damit Programmierern eine Zuflucht zu bieten. Dazu gehört auch ein respektvoller und guter Umgang miteinander. In vielen agilen Teams gibt es deshalb nette oder lustige Danke-Postkarten. „Danke mein Admin-Held für die neue Pipeline“. Sowas ist doch nett und vor allem völlig einfach. Die Wahrscheinlichkeit, dass solche Karten auf Fotos auf FB oder Twitter landen ist zudem noch sehr hoch. Aber bevor man bei diesen Kärtchen ist, muß vorher auch schon etwas passieren. Hier muß der Impuls auch ganz klar von der Geschäftsführung kommen. Dankbare Mails an Team, mal ne Runde Pizza für ein erfolgreiches Release, ein paar Nerf Guns gegen Langeweile, Nintendo-Retro-Game-Abend und was auch immer gemacht werden kann. Nehmt euch doch bitte mal ein paar Stunden Zeit um einfach mal Mensch zu sein. Morgens mal reinkommen und sagen „Ich wünsche euch einen erfolgreichen Tag und viel Spaß“. Das kann doch nicht schwer sein. Stattdessen sieht man immer wieder im Agenturgeschäft, dass zwischen Druck und Entwickler PMs gesetzt werden, die den ganzen Tag beschwichtigende Mails schreiben müssen und völlig verzweifelt nach weiteren Ressourcen betteln. Als Entwickler bekommt man hier keine Anerkennung mehr für einen Task, sondern vielleicht noch für komplette Sprints. Da es hier aber in der Regel auch keine wirkliche „Definition of Done“ gibt, hetzt man nur noch durch Tickets, die zu einem stark gedrückten Zeitpunkt ohne Puffer fertig werden müssen. So gibt es nichts mit Respekt und Dankbarkeit. Aber auch in schlechten Arbeitsbedingungen kann mit einfachen Mitteln die Stimmung hochgehalten werden. Das ist leider nicht nachhaltig, da es keine Symptome bekämpft und auch normal sein sollte, aber es ist wichtig für die Schadensbegrenzung. Denn wenn mein Team und die Leitung meine Arbeit wertschätzen, dann gehe ich da auch morgens immer noch lieber hin, als wenn das nicht der Fall ist. Dann bleibe ich vielleicht sonst mal lieber liegen. So ein persönlicher Kontakt ist auch wichtig, weil hier auch wieder eine Möglichkeit entsteht Feedback zu generieren. Und das bringt einen immer weiter, wenn man es zu Nutzen weiß.
8. TeambuildingMaßnahmen – Teamausflüge, T-Shirts und Teambuilding sind einfach gut
Im Winter gibt es eine Weihnachtsfeier und im Sommer wird auch mal gegrillt. Damit bekommt man allerdings keine Teams näher zusammen. Hier ist natürlich Bier hilfreich und vor allem eine teamübergreifende Veranstaltung. Nicht einfach nur die Entwickler zu etwas schicken. Sondern ruhig mal Marketing, PM und Designer dazu packen. Das muß ja auch nicht immer alles mit hohen Kosten verbunden sein. Man braucht keine Kartbahnen, sondern kann auch einfach mal eine Fahrradtour machen. Es gibt viele kleine lokale Möglichkeiten für Team-Events. Man kann auch einfach mal ins Kino gehen. Oder mal einen gemütlichen Filmabend auf dem Beamer machen. Vielleicht auch mal eine Geolocation-Schnitzeljagd. Es geht vielmehr darum regelmäßig Dinge zu machen und Teams zwischenmenschlich zusammenzubringen. Hier entstehen dann auch Innovationen. Man kann hier auch mal in einer Runde Vorschläge sammeln und bewerten. Ich kenne eine große Agentur, die treffen sich einmal im Quartal und stimmen über firmenweite Verbesserungen ab. Kaffeemaschine, Outdoor-Sofa, Hunde am Arbeitsplatz, Spotify-Playlist für Parties und viele weitere Ideen kommen so aus dem Team in die Arbeit. Das steigert die Identifikation und natürlich erheblich die Zufriedenheit. Das ist also wieder eine nachhaltige Maßnahme, da sie ganz viele positive Effekte bis hin zu technischen Innovationen nach sich zieht.
9. Arbeitet gut und redet drüber
Social-Media-Marketing und Employer-Branding-Maßnahmen passen sehr gut zusammen. Kleines Bild, netter Text und die gute Laune raus in die Welt gebracht. Ja, das machen viele und versuchen auch viele mit der Brechstange. Hier ist man gut beraten. das Ganze in professionelle Hände zu geben. Aber für den Anfang reicht auch schon mal der gelungene Schnappschuss und das Gruppenselfie. Wenn man aber ernsthaft sein Image als Arbeitgeber nach Außen transportieren möchte, dann muß man über die Maßnahmen, ihre Ziele und die eigenen Erfahrungen in einem Corporate-Blog schreiben. Denn damit wird jedem schnell klar, dass hier nicht gutes Arbeitsklima gespielt, sondern nachhaltig und bewusst erzeugt und gefördert wird. Wenn der Leser, also der User und natürlich auch der potentielle neue Mitarbeiter dann sieht, was hier getan wird um Mitarbeiter glücklich zu machen, dann hat das ein sehr hohes Potential erfolgreich neue Mitarbeiter anzusprechen. Ehrlich gesagt ist der Aufwand dafür nicht hoch und das lässt sich auch mit einem Telefonat und kleinem Budget an die Blogger-Szene delegieren. Da bekommt man dann auch noch mal einen richtig guten Schub an Social-Media-Reichweite.
10. Jeder Tag ist Tag Eins – macht es einfach – Fazit Employer-Branding-Maßnahmen
Wir können immer nur im Jetzt handeln. Getreu dem Motto „Wenn du jeden Tag den Tag gewinnst, gewinnst du auch die Woche“ muß man einfach mal Dinge machen. Arbeitsbedingungen zu verbessern und dadurch ein nachhaltiges Arbeitsumfeld zu schaffen ist keine Raketenwissenschaft und beim besten Willen kein Hexenwerk. Einen freundlicheren Umgang miteinander und Feedback zu Verbesserungen einzuholen, kann man praktisch ohne irgendwelchen Aufwand tun. Und genau so kann man auch Dinge umsetzen und muß sie sich nicht immer nur vornehmen. Denn genau das ist Gift für die Motivation. Und die Probleme, die man hier hat, haben andere ja auch. Wenn man sie aber angeht, dann ist man direkt schon einen Schritt weiter und auch eine Stufe höher im Arbeitgebervergleich. Die eigenen Mitarbeiter sind die beste Werbung und das beste Employer Branding. Wer da draußen hat schon gut gelaunte und motivierte Entwickler? Das als Ziel ist nicht schwer zu schaffen. Hier braucht man keine anerkannten Experten und tagelange Workshops. Man braucht auch keine Transformation und Dinge, die es gar nicht gibt. In einem Team gemeinsam gute Software zu produzieren muß Leidenschaft und kein vorgegebener und abgesteckter Prozess sein. Zusammenarbeiten, Code Reviews, Retrospektiven, Feedback, gemeinsam lernen und sich weiter entwickeln. Wir müssen einfach alle mal wieder ganz normale Menschen mit normalen Jobs und einer normalen Sprache werden.
4 Kommentare
[…] Dabei hat nahezu jede große Technologie eine große Konferenz im Jahr. Hier liegen die Ticketpreise ab ein paar Hundert Euro aufwärts und finden dazu auch in exklusiven Locations mit viel Schnickschnack in großen […]
[…] ein Code Review auch ein Ausdruck der Einstellung der Firma gegenüber Softwarequalität und des respektvollen Umgangs miteinander. Es ist ein wichtiger Bestandteil eines nachhaltigen und agilen Workflows. Inhaltlich […]
[…] Arbeitsbedingungen. Und damit zieht man weitere gute Entwickler von alleine an. Das ist das beste Employer Branding. Aber neben diesem starken Employer Branding bekommt man vor allem eins – zufriedene Kunden – […]
[…] suchen natürlich ebenfalls PHP-Entwickler, haben allerdings ihre Hausaufgaben gemacht und ihr Employer Branding direkt durch ihre eigenen glücklichen Entwickler in der Community platziert. Das ist zeitgemäß. […]