Die vierte Startup-Idee wächst mit Design-Thinking direkt über das Ruhrgebiet hinaus – von Never Code Alone
Gerade in der Anfangsphase eines Startups gibt es viele Herausforderungen gleichzeitig zu meistern. Die Design-Thinking-Methode ist ein strategisches Tool, um sich den ersten Zielen zu nähern. “Never Code Alone” hatte Netzwerkpartner aus der Startup-Szene des Ruhrgebiets eingeladen, um diese Methode einen ganzen Tag im Workshop-Format am praktischen Beispiel zu testen. Bereits beim Checkin war man sich bei der Motivation einig: “Roland ist fester Teil der Startup Szene in Duisburg – ebenso wie ich – deshalb möchte ich ihm helfen. Er hat eine tolle Startup-Idee für ein innovatives Produkt”, erklärt David Herzmann von den Snackhelden, “ein professioneller Design-Thinking-Workshop ist dafür absolut zielführend. Ich kann mich aktiv einbringen und dabei selbst viel lernen.”
Design-Thinking-Workshop mit motivierten Profis
Der gemeinsame Workshop-Tag Mitte Januar begann mit einem gemeinsamen Frühstück im Digitalkontor über den Dächern von Duisburg. Hier kamen alle Teilnehmer ungezwungen miteinander ins Gespräch, bevor das intensive Brainstorming begann unter der Leitung von Laura Hering und Julian Pflichtenhöfer vom Projekt streamUP (Centrum für Entrepreneuship & Transfer).
In konzentrierten Phasen wurden in zwei Teams die Ziele des Community-Startups fokussiert: die Core Domain festgelegt, Personas entwickelt, Skalierungen angerissen und ein grafischer Prototyp für die App entwickelt. “Es war total motivierend, dass alle Teilnehmer voll hinter der Idee stehen, sich damit identifizieren können und ebenfalls eine große Chance sehen, eine gute und nachhaltige Idee nach vorne zu bringen”, meint Veranstalter und Gründer Roland Golla. Nachdem Fragen zu den Personas entwickelt wurden, ging es raus in die Praxis: Beide Teams befragten Menschen in der Fußgängerzone, dem benachbarten Hotel sowie weitere Firmen im Gebäude vom Digital Kontor.
Bereits einige Erfahrung mit Design-Thinking-Workshops hat Hans Piechatzek: “Das hat alles unglaublich viel Spaß gemacht. Das Team hier, so unterschiedlich es auch ist in Sachen Jobs und Alter, war eine ganz besondere Mischung und unendlich motiviert”, resümiert der Geschäftsinhaber der Agentur move:elevator, “Roland hat ein gutes Team zusammengestellt und einen tollen Rahmen geschaffen. Ich komme gerne wieder!”
Alexander Kranki als Highlight und erfahrener Mentor als Prototyp Kunde beim Design-Thinking
Ein echtes Highlight war der Auftritt von Alexander Kranki, Agenturinhaber von KRANKIKOM, der sich als Testkandidat zur Verfügung stellte. Die Zielgruppe der Startup-Idee hatte sich in den vergangenen Wochen von Privatpersonen hin zu Arbeitgebern verschoben. “Gerade in Pandemiezeiten im Kontext Homeoffice ist das Angebot, das wir aufbauen wollen, ein echtes Licht in der doch so dunklen Situation”, erklärt Roland Golla. Die Zielgruppe der Arbeitgeber konnte Kranki sehr gut darstellen und durch sein exzellentes Gefühl für Märkte, Zahlungsbereitschaften und Preisgestaltung einen wichtigen Input für die Startup-Idee geben.
Duisburg und Dortmund haben die Chance gemeinsam Großes zu bewirken
Wenn Roland Golla, Gründer von Never Code Alone, von seiner Startup-Idee spricht, wirkt er emotional und gleichzeitig sehr motiviert. Das Startup TESTIFY – Agentur für Website Testing – hat er gerade im Digitalkontor Duisburg in die erste Wachstumsphase geführt. Hier wuchs er zum Unternehmer mit eigenen Mitarbeitern und entsprechender Infrastruktur. An diesem Coworking-Platz kam ihm eine weitere Geschäftsidee. Das Thema hat natürlich mit IT zu tun, richtet sich aber grundsätzlich an eine familiäre Community und bietet die Chance für weitere skalierende Geschäftsmodelle.
Über den Slack-Kanal “Ruhrgründer” von 9elements aus Bochum wurde Golla auf den Startup Wettbewerb streamUP der TU Dortmund aufmerksam. Er ergriff direkt die Chance, sein Startup im kurzen Video Pitch vorzustellen. “Das ist eine ganz tolle Idee und passt genau in den Wettbewerb”, meinte Julian Pflichtenhöfer von streamUP nach dem Pitch, “ihr seid auf jeden Fall dabei.” Der Anfang einer erfolgversprechenden Geschichte.
Durch die große Zielgruppe war schnell klar, dass diese Startup-Idee sich mehr an das Ruhrgebiet als Ganzes richtet als an einzelne Städte. Golla strebte schnell eine übergreifende Kooperation an und hat nun in einem ersten Schritt die beiden Metropolen Duisburg und Dortmund verbunden. In Kürze wird auch der ruhr.hub aus Essen involviert, mit dessen Team um Oliver Weimann Golla durch einige Coder-Meetups und einem Pitch beim Ruhr Summit gut vernetzt ist.
Spätestens seit dem Schlüsselsatz “Ihr seid dabei” war der Zeitpunkt gekommen, um Sarah von Vyl in das Projekt zu involvieren. Golla arbeitet schon sehr lange mit ihr zusammen. Sie hatte unter anderem die professionellen Präsentationen ganz ohne Bulletpoints für die Meta Talks über mentale Gesundheit für ProgrammiererInnen erstellt. Zusätzlich ist sie als Designerin und Brand Managerin ein fester Bestandteil im Team von “Die Websprinter”. “Rolands neue Idee ist ein vielversprechendes Thema”, so die Duisburgerin, “da es aktuell ja auch kaum Networking und Weiterbildung in der Meetup-Community gibt – im Vergleich zur Zeit vor Corona – können wir auf diese Weise eine Menge Leute kennenlernen und voneinander lernen.”
Mobilität als entscheidendes Gründungsthema
Als Teilnehmer bei streamUP, dem Startup Wettbewerb für Mobility, musste Golla nun häufig nach Dortmund pendeln. Offensichtlich traf die aktuelle Startup-Idee von Roland Golla genau den Nerv der Zeit. Mobilität ist aktuell ein entscheidender Faktor. Den IT-Consultant stellt seine skalierbare Idee nun vor Herausforderungen, die nur in Kooperation beantwortet werden können. Aber streamUP leistet hier den passenden Support für Startups: Professionelle Unternehmensberater und Coaches unterstützen die zehn teilnehmenden Teams rund um das Thema “Mobility”.
Auf große Begeisterung für die Projektidee und die Bereitschaft zur Vernetzung traf Roland Golla bereits vom ersten Tag an. Er suchte das direkte Gespräch mit Andre Schäfer von der Wirtschaftsförderung Duisburg, die ihren Sitz im zweiten Stock des Digitalkontors haben. Die Wirtschaftsförderung legt Wert auf kurze, unkomplizierte Wege und hat sich genau deshalb für den Standort in direkter Nähe zum Coworking entschieden. Auch Schäfer beurteilte Gollas Idee als innovativ und sagte ihm deutschlandweite und schnelle Wachstumschancen voraus.
Stadt Duisburg von Anfang an verlässlicher Partner für Startups
Bei soviel Unterstützung am Standort ist es fast schon logisch, dass auch Roland Gollas vierte Startup-Idee vom Digitalkontor aus wachsen soll. Da sie als Nebeneffekt ein großes Verkehrsproblem für Städte lösen könnte, wurde Golla das erste Stockwerk empfohlen: Hier sitzt “Smart City Duisburg”. Andreas Gonschior, Stabsstellenleiter Digitalisierung, suchte direkt das Gespräch mit Roland und Sarah. Ergebnis: Die Stadt Duisburg kann das Projekt mit digitaler Infrastruktur in Form von IOT unterstützen und freut sich sehr auf die spannende Kooperation.