Ihr habt da dieses geniale JavaScript-Paket entwickelt, das ursprünglich unter MIT-Lizenz stand? Eure Konkurrenz nutzt es kostenlos und macht damit richtig Kohle, während ihr leer ausgeht? Zeit, das zu ändern! Wir zeigen euch, wie ihr eure wertvollen Open-Source-Assets in rechtlich geschützte, proprietäre Software verwandelt.
Warum überhaupt von Open Source zu Private wechseln?
Die Realität ist brutal: Ihr entwickelt monatelang ein innovatives NPM-Paket, veröffentlicht es unter MIT-Lizenz und plötzlich nutzen es alle großen Player kostenlos für ihre millionenschweren Projekte. Die MIT-Lizenz erlaubt jedem, alles zu machen, solange sie eine Kopie der Lizenz behalten – klingt fair, bis ihr merkt, dass „alles“ wirklich alles bedeutet.
Bei Never Code Alone haben wir das selbst erlebt. Unsere Community hat über die Jahre zahlreiche Open-Source-Tools entwickelt, die dann von Agenturen verwendet wurden, ohne dass wir auch nur einen Cent gesehen haben. Nicht falsch verstehen – Open Source hat seinen Platz. Aber wenn euer Code Geld wert ist, solltet ihr auch davon profitieren.
Der 5-Schritte-Plan: Vom MIT zur Festung
Schritt 1: package.json anpassen
Der erste und wichtigste Schritt passiert in eurer package.json
:
{
"license": "UNLICENSED",
"private": true
}
Das war’s erstmal für die Grundlagen. "private": true"
verhindert versehentliche Veröffentlichungen bei npm publish
, und "UNLICENSED"
macht jedem klar: Hier ist nichts mehr kostenlos.
Schritt 2: Copyright-Hinweise überall platzieren
Ersetzt alle MIT-Lizenz-Texte durch klare Copyright-Statements:
/**
* Copyright (c) 2025 Euer Firmenname
* Alle Rechte vorbehalten.
*
* Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt.
* Vervielfältigung, Verbreitung, Reverse Engineering
* oder anderweitige Nutzung ohne ausdrückliche
* schriftliche Genehmigung ist strengstens untersagt.
*
* Kontakt für Lizenzanfragen: roland@nevercodealone.de
*/
Schritt 3: Private Repository und Access Controls
- GitHub Repository auf private stellen
- Nur berechtigte Entwickler bekommen Zugang
- Branch Protection Rules aktivieren
- Alle Commits müssen reviewt werden
Schritt 4: Rechtliche Absicherung verstärken
Wenn euer Projekt Dependencies mit Open-Source-Lizenzen verwendet, müsst ihr deren Lizenzbedingungen beachten. Das heißt konkret:
- NDAs für alle Entwickler, die Zugang haben
- Lizenzverträge für kommerzielle Nutzung vorbereiten
- Bei Bedarf Code-Obfuskierung für Binaries
- Klare AGB mit Strafandrohungen bei Missbrauch
Schritt 5: Monitoring und Enforcement
Überwacht aktiv, wer euren Code nutzt. Tools wie npm-audit können helfen, unauthorized usage zu finden.
10 FAQ: Eure häufigsten Fragen beantwortet
1. Kann ich ein bereits veröffentlichtes Open-Source-Paket nachträglich zu Private machen?
Nein, bereits unter Open-Source-Lizenz veröffentlichte Versionen bleiben für immer Open Source. Wenn ihr Software unter einer permissiven Lizenz wie MIT veröffentlicht habt, können andere diese Version weiterhin unter diesen Bedingungen nutzen. Ihr könnt aber neue Versionen unter Private-Lizenz entwickeln.
Unser Tipp: Neue Major Version starten, alte Versionen nicht mehr supporten.
2. Wie verhindere ich, dass mein privates Paket versehentlich auf npm landet?
Mit "private": true"
in der package.json. Das ist euer Lebensretter. Zusätzlich solltet ihr in eurer CI/CD-Pipeline Checks einbauen, die vor jedem Release die Lizenz-Settings prüfen.
3. Was passiert, wenn jemand mein proprietary JavaScript trotzdem nutzt?
Rechtliche Schritte sind möglich, aber aufwendig. Die Open Source Initiative kann bei Lizenzverletzungen nicht helfen – das müsst ihr selbst regeln. Wichtig: Dokumentiert alles, habt klare AGB und scheut euch nicht vor Cease-and-Desist-Letters.
4. Muss ich bei Client-Side JavaScript besondere Regeln beachten?
Ja, definitiv! Wenn ihr JavaScript an Browser ausliefert, gilt das als Vertrieb (Distribution). Das bedeutet: Entweder Code obfuskieren oder nur authorisierten Nutzern zugänglich machen.
5. Wie handhabe ich Dependencies mit Open-Source-Lizenzen in meinem privaten Paket?
Sehr vorsichtig! Bei GPL-lizenzierten Dependencies wird euer ganzes Projekt GPL-pflichtig. Checkt alle Dependencies mit Tools wie license-checker
und meidet starke Copyleft-Lizenzen wie GPL/AGPL.
6. Kann ich für meine privaten Pakete Geld verlangen?
Absolut! Das ist ja gerade der Sinn der Sache. Erstellt Lizenzpakete: Basic, Professional, Enterprise. Unterschiedliche Features für unterschiedliche Preise. Bei Never Code Alone helfen wir euch gerne bei der Pricing-Strategie.
7. Wie funktioniert Code-Obfuskierung bei JavaScript?
Gut, aber nicht perfekt. Tools wie webpack-obfuscator machen euren Code schwer lesbar, aber nicht unknackbar. Kombiniert das mit Server-Side-Validation und Lizenz-Checks zur Runtime.
8. Was ist mit SaaS-Produkten und AGPL-Lizenzen?
AGPL ist der Albtraum für SaaS! AGPL wurde speziell für verteilte Software entwickelt – wenn ihr AGPL-Code nutzt, müsst ihr euren kompletten Backend-Code veröffentlichen. Meidet AGPL wie die Pest!
9. Brauche ich einen Anwalt für die Lizenzumstellung?
Bei wertvollen Paketen: ja. Für kleine Tools reichen oft Templates und klare AGB. Bei größeren Projekten oder wenn ihr bereits Nutzer habt, solltet ihr rechtlich beraten werden. Die Investition lohnt sich.
10. Wie kommuniziere ich die Lizenzänderung an bestehende Nutzer?
Transparent und mit Übergangszeit. Kündigt mindestens 3 Monate vorher an, bietet Migration-Paths an und eventuell Grandfathering für treue Nutzer. Kommunikation ist alles – macht euch keine Feinde.
Unsere Expertise: Never Code Alone unterstützt euch
Bei Never Code Alone haben wir schon dutzende Unternehmen bei der Lizenzumstellung begleitet. Von der technischen Umsetzung über rechtliche Beratung bis zur Pricing-Strategie – wir kennen alle Fallstricke.
Unser Service umfasst:
- Code-Audit: Welche Dependencies sind problematisch?
- Migration-Plan: Schritt-für-Schritt zum proprietary Package
- Obfuskierung: Technische Schutzmaßnahmen implementieren
- Lizenz-Templates: Rechtssichere Verträge erstellen
Ihr wollt eure JavaScript-Assets endlich monetarisieren? Schreibt uns an roland@nevercodealone.de – wir machen aus euren Open-Source-Projekten profitable Geschäftsmodelle.
Fazit: Euer Code, euer Profit
Die Zeiten, in der eure harte Arbeit kostenlos abgegriffen wird, sind vorbei. Mit der richtigen Strategie verwandelt ihr eure „free for all“ Libraries in „unauthorized use will be prosecuted“-Assets.
Der Schlüssel liegt in der Systematik: Nicht nur die Lizenz ändern, sondern ein komplettes Schutz-Ökosystem aufbauen. Von technischen Maßnahmen über rechtliche Absicherung bis zum Business-Modell.
Bei Never Code Alone leben wir Software Craftsmanship – und dazu gehört auch, dass gute Arbeit fair entlohnt wird. Eure Community steht hinter euch. Nutzt unsere Expertise und macht den nächsten Schritt.
Initiator von Never Code Alone, PHP-Trainer und Consultant für Softwarequalität rolandgolla.de – Lizenz-Beratung und Paket-Migration gibt es hier direkt bei uns!