Vivaldi Browser: Die europäische Datenschutz-Alternative, die ihr kennen solltet

Von Roland Golla
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Vivaldi Browser Wikingerschiff mit Phoenix-Logo unter Nordlichtern in Norwegen

Ihr seid es leid, dass Chrome eure Daten sammelt wie ein übermotivierter Staubsauger? Firefox macht euch mit den neuen Werbe-Features Bauchschmerzen? Dann wird es Zeit, dass wir über Vivaldi sprechen. Der Browser aus Norwegen ist nicht nur eine echte europäische Alternative zu den Tech-Giganten – er ist auch ein Paradies für Developer, die ihren Browser so anpassen wollen, wie sie es brauchen.

Was macht Vivaldi so besonders?

Vivaldi ist das Projekt von Jon Stephenson von Tetzchner, dem ehemaligen Opera-Chef. Als Opera nach seinem Ausscheiden die Richtung änderte und viele Features über Bord warf, hat er kurzerhand einen neuen Browser entwickelt. Das Ergebnis? Ein Browser, der auf Chromium basiert (ja, die gleiche Engine wie Chrome), aber ohne Googles Tracking-Hunger.

Das Besondere: Vivaldi sammelt keine Nutzerdaten. Punkt. Kein Profiling, kein Data Mining, keine fragwürdigen Deals mit Werbenetzwerken. Als norwegisches Unternehmen unterliegt Vivaldi strengen europäischen Datenschutzgesetzen – und das merkt man.

Installation und erste Schritte

Die Installation ist denkbar einfach:

  1. Geht auf vivaldi.com und ladet die passende Version für euer Betriebssystem
  2. Installiert den Browser wie gewohnt
  3. Der Clou: Direkt nach der Installation könnt ihr den Browser nach euren Wünschen anpassen

Und hier wird’s interessant für uns Developer: Vivaldi lässt sich anpassen wie kein zweiter Browser. Ihr könnt:

  • Tabs seitlich, oben oder unten positionieren
  • Die komplette Farbgebung ändern (sogar automatisch passend zur besuchten Website!)
  • Mausgesten definieren
  • Keyboard-Shortcuts nach Belieben konfigurieren
  • Makros erstellen für wiederkehrende Aufgaben

Die wichtigsten Datenschutz-Settings

Nach der Installation solltet ihr einen Blick in die Einstellungen werfen. Unter „Datenschutz und Sicherheit“ findet ihr die wichtigen Optionen:

Tracker- und Werbeblocker: Vivaldi blockiert standardmäßig Tracker und missbräuchliche Werbung. Ihr könnt die Intensität selbst einstellen – von „nur die schlimmsten Übeltäter“ bis „alles blocken, was nicht bei drei auf den Bäumen ist“.

Private Fenster mit separater Suchmaschine: Genial für Developer – ihr könnt für private Fenster eine andere Standard-Suchmaschine einstellen. DuckDuckGo für privat, Google für die Arbeit? Kein Problem.

Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für Sync: Wenn ihr eure Daten zwischen Geräten synchronisiert, werden sie verschlüsselt – und zwar so, dass selbst Vivaldi sie nicht lesen kann.

Developer-Features, die begeistern

Als Developer werdet ihr diese Features lieben:

Tab-Management der Extraklasse: Tab-Stacking, Tab-Tiling (mehrere Websites nebeneinander in einem Fenster!), Workspaces für verschiedene Projekte – Vivaldi macht aus dem Tab-Chaos ein organisiertes System.

Eingebaute Developer Tools: Klar, die Chrome DevTools sind mit dabei. Aber Vivaldi geht weiter: Screenshots ganzer Webseiten (nicht nur des sichtbaren Bereichs!), eingebaute Notizen für Code-Snippets, und sogar ein Mail-Client ist integriert.

Chrome-Extensions funktionieren: Da Vivaldi auf Chromium basiert, könnt ihr alle Chrome-Extensions nutzen. Euer Lieblings-Password-Manager? Die React DevTools? Alles kein Problem.

Command Chains: Erstellt eigene Befehlsketten, die ihr per Shortcut oder Mausgeste auslöst. Perfekt für wiederkehrende Entwicklungsaufgaben.

Performance und Ressourcenverbrauch

Im Vergleich zu Chrome ist Vivaldi sparsamer mit dem RAM. Die vielen Features kosten natürlich etwas Performance, aber dank cleverer Optimierungen hält sich das in Grenzen. Besonders praktisch: Ihr könnt den Ressourcenverbrauch pro Tab begrenzen – perfekt, wenn mal wieder eine Website meint, euren kompletten RAM fressen zu müssen.

Unsere Einschätzung: Zeit für einen Wechsel?

Vivaldi ist kein Browser für jeden. Wer einfach nur surfen will, ist mit den Standard-Browsern gut bedient. Aber für uns Developer, die wir unsere Tools perfekt auf unsere Bedürfnisse abstimmen wollen? Da ist Vivaldi eine echte Alternative.

Die Kombination aus Datenschutz, Anpassbarkeit und Developer-Features macht Vivaldi zu einem Browser, der in jede Entwickler-Toolbox gehört. Selbst wenn ihr ihn nicht als Haupt-Browser nutzt – als Zweit-Browser für spezielle Aufgaben oder zum Testen ist er Gold wert.

Kontakt und Community

Habt ihr Fragen zu Vivaldi oder anderen Developer-Tools? Schreibt uns! Bei Never Code Alone teilen wir unser Wissen gerne mit der Community. Ob in unseren Workshops, auf Events oder hier im Blog – gemeinsam machen wir die deutsche Developer-Szene stärker.

Übrigens: Wenn ihr selbst Erfahrungen mit alternativen Browsern gemacht habt oder Tipps für die Vivaldi-Konfiguration teilen wollt – wir suchen immer Gastautoren für unseren Blog! Meldet euch einfach bei uns.

Fazit: Vivaldi zeigt, dass es auch ohne Datensammelei geht. Ein Browser aus Europa, der Datenschutz ernst nimmt und trotzdem (oder gerade deswegen?) mehr Features bietet als die Konkurrenz. Probiert’s aus – ihr werdet überrascht sein, was ein Browser alles können kann.


Dieser Artikel ist Teil unserer Serie über Developer-Tools und Software-Qualität. Bei Never Code Alone setzen wir uns für bessere Arbeitsbedingungen und moderne Tools in der Entwicklung ein. Folgt uns für mehr Tipps und Tricks aus der Praxis!

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