„Das Design sieht doch gut aus, warum sollten wir noch auf Barrierefreiheit testen?“ Kennt ihr diesen Satz? Genau hier beginnt das Problem. Denn spätestens wenn die erste Abmahnung kommt oder potenzielle Kunden eure Seite nicht nutzen können, wird klar: Accessibility Testing ist keine optionale Zusatzaufgabe, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil moderner Softwareentwicklung.
WCAG-Konformität automatisiert – Externe Unterstützung am selben Tag
Accessibility Testing manuell zu implementieren bindet Ressourcen, die ihr nicht habt? Unser TESTIFY-Team liefert euch automatisierte Accessibility-Tests als fertigen SaaS-Service. Wir supporten euer Team, übernehmen die komplette Implementierung und schulen eure Entwickler. Sofortige Lösung statt monatelanger Planung.
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Nach über 15 Jahren Spezialisierung auf Softwarequalität, Open Source und Remote Consulting zeigen wir euch heute, wie ihr Barrierefreiheit systematisch und automatisiert in euren Development-Workflow integriert – vom ersten Commit bis zum Production-Deployment.
Warum Accessibility Testing euren Projekterfolg sichert
Barrierefreie Software ist mehr als eine rechtliche Pflicht. Es geht um echte Business-Relevanz:
- Rechtliche Sicherheit: BFSG ab 2025 verpflichtet, European Accessibility Act greift ab Juni 2025
- Erweiterte Zielgruppe: 15% der Weltbevölkerung leben mit Behinderungen – das sind potenzielle Kunden
- Bessere UX für alle: Klare Strukturen, gute Kontraste und Tastaturnavigation verbessern die Experience für jeden
- SEO-Boost: Semantisches HTML und klare Strukturen helfen auch Suchmaschinen
- Kosteneffizienz: Früh erkannte Probleme kosten einen Bruchteil späterer Nachbesserungen
Das Team von Never Code Alone hat in zahlreichen Projekten erlebt, wie proaktives Accessibility Testing nicht nur rechtliche Risiken minimiert, sondern die Gesamtqualität der Software massiv steigert.
Die 10 wichtigsten Fragen zu Accessibility Testing – praxisnah beantwortet
1. Wie funktioniert automatisiertes Accessibility Testing?
Automatisierte Tools scannen euren Code und das gerenderte DOM nach typischen Barrierefreiheitsproblemen:
Technisch läuft das so ab:
- Tools wie axe-core oder Pa11y analysieren HTML, CSS und JavaScript
- Sie prüfen gegen WCAG-Kriterien (meist Level A und AA)
- Ergebnisse zeigen Schweregrad, betroffene Elemente und Lösungsvorschläge
Praktische Integration:
// Jest mit jest-axe
import { axe, toHaveNoViolations } from 'jest-axe'
expect.extend(toHaveNoViolations)
test('Page should be accessible', async () => {
const { container } = render(<YourComponent />)
const results = await axe(container)
expect(results).toHaveNoViolations()
})
Wichtig zu wissen: Automatisierte Tests decken nur 30-50% aller Barrierefreiheitsprobleme ab. Sie sind der erste Schritt, nicht die komplette Lösung.
2. Welche Tools sollten wir für Barrierefreiheitsprüfung einsetzen?
Die Tool-Landschaft ist vielfältig – hier unsere bewährte Auswahl:
- axe DevTools (Chrome Extension): Perfekt für schnelle Checks während der Entwicklung
- WAVE (Browser Extension): Visuelle Darstellung von Barrieren direkt im Browser
- Lighthouse (Chrome DevTools): Integriert, kostenlos, guter Einstieg
Für automatisierte Tests:
- axe-core: JavaScript-Library, integrierbar in Jest, Cypress, Playwright
- Pa11y: Node-basiert, CLI-Tool für CI/CD-Integration
- Lighthouse CI: Für Performance und Accessibility in der Pipeline
Professionelle Analyse und KI-gestütztes Fixing:
- Eye-Able: Intelligente Accessibility-Plattform für Analyse und automatisches Code-Fixing mit KI
- Erkennt komplexe Barrierefreiheitsprobleme
- Generiert konkrete Code-Fixes
- Bietet detaillierte WCAG-Compliance-Reports
- NICHT zu verwechseln mit Overlay-Lösungen – Eye-Able arbeitet direkt am Code
- Wir haben bereits mehrere YouTube-Tutorials zur praktischen Nutzung veröffentlicht
Für manuelle Tests:
- NVDA (Windows) oder VoiceOver (macOS): Screen Reader für echtes User Testing
- Keyboard Navigation: Einfach Tab-Taste nutzen – funktioniert alles?
Best Practice: Kombiniert automatisierte Tools für die Breite mit gezielten manuellen Tests für kritische User Journeys.
3. Was bedeutet WCAG und welches Level brauchen wir?
WCAG (Web Content Accessibility Guidelines) ist der internationale Standard für Barrierefreiheit:
Die drei Konformitätslevel:
- Level A: Basis-Anforderungen, absolute Mindeststandards
- Level AA: Empfohlener Standard, von den meisten Gesetzen gefordert
- Level AAA: Höchster Standard, oft nur für spezielle Bereiche nötig
Die vier Prinzipien (POUR):
- Perceivable (Wahrnehmbar): Inhalte müssen präsentiert werden können
- Operable (Bedienbar): Navigation muss funktionieren (Tastatur!)
- Understandable (Verständlich): Inhalte und Bedienung müssen klar sein
- Robust: Funktioniert mit verschiedenen Technologien und assistiven Tools
Für die Praxis: Zielt auf WCAG 2.1 Level AA. Das ist der Sweet Spot zwischen rechtlicher Absicherung und Umsetzbarkeit. Level AAA ist für die meisten Projekte zu restriktiv.
4. Wie testen wir unsere Website systematisch auf Barrierefreiheit?
Ein strukturierter Testansatz kombiniert Automatisierung mit manuellen Checks:
Phase 1: Automated Scan (5-10 Minuten)
# Pa11y für schnellen Check
npx pa11y-ci --sitemap https://example.com/sitemap.xml
Phase 2: Manual Testing (30-60 Minuten)
- Nur Tastatur nutzen: Tab, Enter, Escape – alles erreichbar?
- Zoom auf 200%: Bleibt Layout nutzbar?
- Screen Reader testen: NVDA starten und durch Seite navigieren
- Farbkontraste prüfen: Sind Texte gut lesbar?
Phase 3: Assistive Technology Testing (1-2 Stunden)
- Mit echtem Screen Reader komplette User Journey durchspielen
- Sprachausgabe aktivieren und Formulare testen
- Verschiedene Browser testen (Chrome, Firefox, Safari haben unterschiedliche Accessibility-Features)
Team-Empfehlung: Integriert mindestens Phase 1 in eure CI/CD-Pipeline. Phase 2 sollte Teil jeder Feature-Abnahme sein.
5. Was kostet professionelles Accessibility Testing?
Die Kosten variieren stark nach Umfang und Ansatz:
DIY mit Tools (kostenlos bis €500/Jahr):
- Kostenlose Tools: axe DevTools, WAVE, Lighthouse
- Premium-Versionen: axe DevTools Pro ca. €300-500/Jahr
- CI/CD-Integration: Meist kostenlos (Open Source Tools)
Professionelle KI-gestützte Lösungen (€800 – €3.000/Jahr):
- Eye-Able Enterprise: Automatische Code-Analyse und KI-basierte Fix-Vorschläge
- Spart erheblich Entwicklungszeit durch intelligente Lösungsvorschläge
- Besonders effizient bei großen Codebasen und Legacy-Systemen
Externe Audits (€3.000 – €15.000):
- Einmalige WCAG-Audits: €3.000-8.000 je nach Website-Umfang
- Laufende Betreuung: €1.000-3.000/Monat
- Zertifizierung: Zusätzlich €2.000-5.000
Return on Investment:
- Abmahnungen kosten oft €5.000+ plus Anwaltskosten
- Redesigns wegen nachträglicher Accessibility: 3-5x teurer als von Anfang an
- Erweiterter Kundenstamm: 15% mehr potenzielle Nutzer
Unsere Empfehlung: Startet mit kostenlosen Tools und baut Expertise auf. Bei kritischen Business-Anwendungen holt euch für ein Initial-Audit professionelle Unterstützung.
6. Welche gesetzlichen Anforderungen gelten aktuell?
Die rechtliche Landschaft hat sich massiv verschärft:
Deutschland:
- BFSG (Barrierefreiheitsstärkungsgesetz): Gilt ab 28. Juni 2025 für digitale Produkte und Dienstleistungen
- BGG (Behindertengleichstellungsgesetz): Verpflichtet öffentliche Stellen bereits jetzt
- Abmahnungen: Privatpersonen und Abmahnvereine sind aktiv
Europa:
- European Accessibility Act (EAA): EU-weite Pflicht ab Juni 2025
- EN 301 549: Technischer Standard für öffentliche Ausschreibungen
- WCAG 2.1 Level AA: De-facto-Standard
International:
- ADA (USA): Americans with Disabilities Act gilt auch für internationale Websites mit US-Kunden
- Section 508 (USA): Für Behörden und deren Lieferanten
Praktische Konsequenz: Wenn ihr E-Commerce betreibt, digitale Dienste anbietet oder mit öffentlichen Auftraggebern arbeitet, ist WCAG 2.1 Level AA nicht optional.
7. Kann man Barrierefreiheit komplett automatisieren?
Klare Antwort: Nein, aber automatisierte Tests sind ein essentieller Baustein:
Was Tools gut können (30-50% der Probleme):
- Fehlende Alt-Texte erkennen
- Kontrastverhältnisse messen
- HTML-Struktur validieren (Headings, Landmarks)
- ARIA-Attribute prüfen
- Formular-Labels checken
Was nur manuell/mit Menschen geht:
- Ist der Alt-Text sinnvoll und kontextgerecht?
- Ergibt die Navigationsreihenfolge Sinn?
- Ist die Sprache verständlich?
- Funktioniert die Tastaturnavigation intuitiv?
- Sind interaktive Elemente für Screen Reader nutzbar?
Der optimale Mix:
# CI/CD Pipeline
- Automatisierte Tests bei jedem Commit
- Block bei kritischen Violations
- Wöchentliche manuelle Spot-Checks
# Sprint-Level
- Accessibility-Review vor Feature-Abnahme
- Mindestens eine Person im Team mit Screen Reader-Kompetenz
- Quartalsweise externe Audits bei kritischen Anwendungen
Realistische Erwartung: Automatisierung verhindert die gröbsten Schnitzer. Qualität entsteht durch Team-Know-how und manuelle Validierung.
Unser Praxis-Tipp zu Eye-Able: Wir nutzen Eye-Able intensiv in unseren Projekten und haben dazu mehrere detaillierte YouTube-Tutorials erstellt. Die Kombination aus automatischer Analyse und KI-gestützten Code-Fixes beschleunigt den Accessibility-Workflow erheblich – gerade bei Legacy-Code und größeren Refactorings. Schaut euch unsere Videos an, um die praktische Anwendung zu sehen.
8. Wie oft sollten wir Accessibility Tests durchführen?
Die Frequenz hängt von eurem Release-Zyklus und der Kritikalität ab:
Continuous Testing (empfohlen):
- Automatisierte Tests in Pre-Commit-Hooks
- CI/CD-Pipeline blockiert bei kritischen Violations
- Jede Pull Request wird geprüft
Sprint-basiert:
- Manual Testing vor jeder Feature-Abnahme
- Accessibility als Teil der Definition of Done
- Mindestens ein Teammitglied mit Screen Reader-Skills
Quartalsweise:
- Komplettes WCAG-Audit der Hauptanwendung
- Externe Expert-Review bei kritischen Business-Funktionen
- Nach Major-Releases oder Redesigns
Ad-hoc:
- Bei neuen interaktiven Komponenten
- Nach Framework-Updates
- Wenn neue Inhaltstypen hinzukommen
Aus der Praxis: Teams, die Accessibility von Anfang an in ihren Workflow integrieren, brauchen langfristig weniger Zeit als Teams, die nachträglich nachbessern.
9. Was sind die häufigsten Barrierefreiheitsfehler und wie vermeiden wir sie?
Nach hunderten Code-Reviews kennen wir die Top-Probleme:
1. Fehlende oder schlechte Alt-Texte
<!-- Schlecht -->
<img src="logo.png" alt="logo">
<!-- Gut -->
<img src="logo.png" alt="Never Code Alone - Softwarequalität & Testing">
2. Unzureichende Farbkontraste
- Mindestens 4.5:1 für normalen Text (WCAG AA)
- 3:1 für große Texte (18pt+ oder 14pt+ bold)
- Tool-Tipp: Chrome DevTools zeigen Kontraste direkt an
3. Fehlende Tastaturnavigation
// Schlecht: onClick ohne Keyboard-Support
<div onClick={handleClick}>Click me</div>
// Gut: Button mit nativer Keyboard-Unterstützung
<button onClick={handleClick}>Click me</button>
4. Schlechte Heading-Struktur
- Nie h1 → h3 überspringen
- Pro Seite nur ein h1
- Headings beschreiben den Inhalt, nicht nur das Design
5. Fehlende Labels bei Formularen
<!-- Schlecht -->
<input type="text" placeholder="Email">
<!-- Gut -->
<label for="email">E-Mail-Adresse</label>
<input type="text" id="email" name="email">
Prevention-Strategie: ESLint mit jsx-a11y-Plugin, automatisierte Tests, und Team-Schulungen verhindern 80% dieser Fehler.
10. Wie integrieren wir Accessibility Testing in unsere CI/CD-Pipeline?
Die Integration ist technisch einfach, hier die bewährten Ansätze:
GitHub Actions Beispiel:
name: Accessibility Tests
on: [push, pull_request]
jobs:
a11y:
runs-on: ubuntu-latest
steps:
- uses: actions/checkout@v3
- uses: actions/setup-node@v3
- name: Install dependencies
run: npm ci
- name: Build
run: npm run build
- name: Run Pa11y
run: |
npm install -g pa11y-ci
pa11y-ci --sitemap http://localhost:8080/sitemap.xml
- name: Run Lighthouse CI
run: |
npm install -g @lhci/cli
lhci autorun
GitLab CI Beispiel:
accessibility_tests:
stage: test
image: node:18
script:
- npm ci
- npm run build
- npm install -g pa11y-ci
- pa11y-ci
only:
- merge_requests
- main
Jenkins Pipeline:
pipeline {
agent any
stages {
stage('Accessibility Tests') {
steps {
sh 'npm install'
sh 'npm run build'
sh 'npm install -g pa11y-ci'
sh 'pa11y-ci --threshold 10'
}
}
}
}
Best Practices für Pipeline-Integration:
- Startet mit Warnings statt Blocks – lernt erst die Baseline kennen
- Setzt realistische Thresholds (z.B. „max 10 errors“)
- Ignored bekannte Legacy-Probleme mit Tickets für spätere Fixes
- Messt Trends: Werden es mehr oder weniger Violations?
Tool-Empfehlung für Pipelines: Eye-Able lässt sich ebenfalls in CI/CD-Pipelines integrieren und liefert deutlich detailliertere Analyse-Reports als Standard-Tools. Die KI-gestützten Fix-Vorschläge könnt ihr direkt in eure Tickets übernehmen.
Best Practices aus über 15 Jahren Consulting-Erfahrung
Nach unzähligen Projekten haben wir bei Never Code Alone folgende Standards etabliert:
Direkte Unterstützung für euer Team
Fazit: Accessibility ist Qualität
Accessibility Testing mag auf den ersten Blick nach Zusatzaufwand aussehen, aber die Realität zeigt: Teams, die Barrierefreiheit von Anfang an mitdenken, schreiben besseren Code, haben zufriedenere Nutzer und vermeiden teure Nachbesserungen.
Die gesetzlichen Anforderungen werden schärfer, die Tools werden besser, und das Bewusstsein wächst. Startet heute: Installiert axe DevTools, integriert Pa11y in eure Pipeline, oder kontaktiert uns für eine professionelle Tool-Evaluation mit Eye-Able.
Die Klarheit und Struktur, die ihr durch konsequentes Accessibility Testing gewinnt, ist der erste Schritt zu Software, die wirklich alle nutzen können.
Never Code Alone – Gemeinsam für bessere Software-Qualität!