Die digitale Landschaft entwickelt sich rasant – und mit ihr die Anforderungen an barrierefreie Inhalte. Headlines spielen hierbei eine Schlüsselrolle: Sie strukturieren Inhalte, helfen Nutzer*innen bei der Navigation und machen Webseiten zugänglicher. Eine fehlerhafte oder unklare Überschrift kann dabei schnell zur Barriere werden.
Barrierefreiheit ist keine Option, sondern eine Notwendigkeit. Mit dem neuen Barrierefreiheitsstärkungsgesetz wird diese Notwendigkeit ab dem 28. Juni zur Pflicht für viele digitale Angebote. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um sicherzustellen, dass eure Website den Anforderungen entspricht.
In diesem Leitfaden zeigen wir euch fünf bewährte Methoden, um barrierefreie Headlines zu erstellen und so eure Website zugänglicher und benutzerfreundlicher zu gestalten.
Barrierefreiheit ist keine Option – sie ist ein Muss
Im digitalen Zeitalter sind barrierefreie Inhalte entscheidend, um sicherzustellen, dass jeder Zugang zu Informationen hat. Für Websitebetreiber, E-Commerce-Teams und Content-Creators ist es wichtig, Inhalte so zu gestalten, dass sie von allen Nutzerinnen – unabhängig von individuellen Einschränkungen – verstanden und genutzt werden können. Headlines spielen dabei eine Schlüsselrolle: Sie sorgen für Struktur, erleichtern die Navigation und machen Inhalte zugänglicher.
Barrierefreiheit wird Pflicht!
Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz tritt am 28. Juni in Kraft. Damit wird Barrierefreiheit für viele Websites und digitale Angebote gesetzlich verpflichtend. Für Unternehmen und Organisationen ist dies der perfekte Zeitpunkt, um sicherzustellen, dass ihre Websites den Anforderungen entsprechen und somit allen Nutzer*innen gerecht werden.
Damit Headlines den Anforderungen an Barrierefreiheit gerecht werden, haben wir fünf Best Practices zusammengefasst:
1. Klarheit und Präzision
Warum wichtig? Menschen mit kognitiven Einschränkungen oder Lernschwierigkeiten profitieren von klar formulierten und prägnanten Überschriften. Unklare oder komplexe Headlines können verwirrend wirken und den Zugang zu Inhalten erschweren.
Tipp:
- Vermeidet verschachtelte Satzstrukturen und unnötige Details.
- Wählt eine direkte, klare Sprache.
Beispiel:
Statt: „Erfahren Sie hier mehr über unser umfassendes Angebot an Dienstleistungen“ – Besser: „Unsere Dienstleistungen im Überblick“
2. Logische Hierarchie
Warum wichtig? Screenreader nutzen die semantische Struktur von HTML-Heading-Tags, um Inhalte vorlesbar zu machen und Nutzer*innen effizient durch eine Seite zu führen. Eine klare Hierarchie hilft allen, den Aufbau der Inhalte zu verstehen.
Tipp:
- Verwendet die richtigen HTML-Heading-Tags: H1 für die Hauptüberschrift, H2 für Unterüberschriften, H3 und folgende für weitere Ebenen.
- Nutzt keine Überschriften (Headings), um nur das Layout zu steuern, z. B. durch Änderungen in der Schriftgröße.
Beispiel:
- Eine Hauptüberschrift sollte immer H1 sein.
- Abschnitte können mit H2 eingeleitet werden, gefolgt von H3 für Unterthemen.
- Vermeidet Sprünge in der Hierarchie (z. B. direkt von H1 zu H4).
3. Relevanz und Kontext
Warum wichtig? Headlines sollten den Inhalt eines Abschnitts klar zusammenfassen. Nutzer*innen – insbesondere jene, die Screenreader verwenden – sind darauf angewiesen, dass Überschriften für sich allein verständlich sind. Vage oder kontextlose Headlines können frustrierend sein.
Tipp:
- Schreibt Headlines so, dass sie isoliert betrachtet einen Sinn ergeben.
- Vermeidet generische Titel wie „Mehr erfahren“ ohne weiteren Kontext.
Beispiel:
- Statt: „Mehr erfahren“
- Besser: „Mehr erfahren über unsere Zahlungsmethoden“
4. Vermeidung von Jargon und Abkürzungen
Warum wichtig? Fachbegriffe oder Abkürzungen können für viele Nutzer*innen unklar oder verwirrend sein. Dies betrifft nicht nur Menschen mit kognitiven Einschränkungen, sondern auch jene, die nicht mit spezifischem Fachvokabular vertraut sind.
Tipp:
- Verwendet eine leicht verständliche Sprache.
- Erklärt Abkürzungen beim ersten Auftreten.
Beispiel:
Statt: „Jetzt mehr über unser KPI-Tracking erfahren – Besser: „Jetzt mehr über unser Tracking von Leistungskennzahlen (KPI) erfahren“
5. Kontrast und Lesbarkeit
Warum wichtig? Menschen mit Sehbehinderungen oder Leseschwächen sind auf gut lesbare Headlines angewiesen. Ein ausreichender Farbkontrast und eine angemessene Schriftgröße erleichtern die Nutzung erheblich.
Tipp:
- Achtet auf einen hohen Farbkontrast zwischen Text und Hintergrund. Tools wie der WCAG-Kontrast-Checker können dabei helfen.
- Nutzt ausreichend große Schriftarten (mindestens 16 Pixel für Fließtext, größer für Headlines).
- Vermeidet kursive oder dekorative Schriftarten, die schwer lesbar sind.
Beispiel:
Eine weiße Schrift auf hellgrauem Hintergrund ist schwer lesbar. Stattdessen: Weiße Schrift auf dunklem Hintergrund oder umgekehrt.
Warum das alles wichtig ist
Barrierefreiheit ist mehr als eine gesetzliche Verpflichtung – sie ist ein Akt der Inklusion und verbessert gleichzeitig die Nutzererfahrung für alle. Klare, gut strukturierte und zugängliche Headlines machen Websites intuitiver und einladender. Davon profitieren nicht nur Menschen mit Einschränkungen, sondern auch Nutzer*innen mit eingeschränktem technischen Verständnis oder in stressigen Alltagssituationen.
Lust, tiefer ins Thema einzutauchen?
Unser Expertenteam von Never Code Alone steht euch zur Seite, um eure Website barrierefrei zu gestalten. Gemeinsam können wir das Web einladender und zugänglicher machen. Habt ihr Fragen oder braucht Unterstützung? Wir helfen euch gerne weiter!
In dem Glossar auf der Website von Never Code Alone findet ihr viele weitere Informationen zum Thema Barrierefreiheit: https://nevercodealone.de/de/nca-glossar-barrierefreiheit
Wir haben einen Glossareintrag zum Thema „Barrierefreie Headlines: So getstaltet ihr barrierefreie Überschriften für alle Nutzer.“ Link: https://nevercodealone.de/de/nca-glossar-barrierefreiheit/barrierefreie-headlines
Lasst uns das Web barrierefrei gestalten – für alle.